Pressetext:
12. Schweizerischer Qualitäts- Wettbewerb für Süssmost
Am
4. Juni 2004 haben in Sursee LU 7 Experten 44 Apfel- und Birnensäfte beurteilt.
Es ging um den alljährlich stattfindenden nationalen Qualitätswettbewerb, bei
dem jeweils die besten Süssmoster ausgezeichnet werden. Selbstverständlich
wurde «blind» degustiert. Die 44 Teilnehmer, die sich für den Schweizerischen
Wettbewerb regional qualifizieren mussten, wurden 14 mal mit Gold 24 mal mit
Silber und 6 mal mit Bronze ausgezeichnet. Ziel des Wettbewerbes ist die Qualitätsförderung
bei den bäuerlichen Obstverarbeitern und die Steigerung des Süssmostkonsums.
Organisator war auch dieses Jahr die Schweizerische Vereinigung für Obst- und
Traubenverarbeitung.
Gesucht sind Fruchtigkeit und Harmonie
Bei der Degustation wird der Süssmost mit Nase und Gaumen nach Geruch und
Geschmack beurteilt, das Aussehen spielt eine untergeordnete Rolle. Ob naturtrüeb,
geklärt oder filtriert, alle haben Chancen auf höchste Auszeichnungen.
Wichtige Kriterien für die Qualitätsbeurteilung sind Reinheit, Fruchtigkeit,
Harmonie und Sauberkeit. Gesamthaft kann der Experte maximal 18 Punkte vergeben.
Für Gold sind 17.25 – 18.00, für Silber 16.50 – 17.24 und für Bronze
15.75 – 16.49 Punkte erforderlich. Selbstverständlich wird "blind"
degustiert. Wenn Zucker, Säure und Aromen harmonisch aufeinander abgestimmt
sind und ein fruchtiger Geschmack lange auf der Zunge bleibt, bestehen gute
Aussichten für Gold.
Qualität auf hohem Niveau
Wer sich im hart umkämpften
Lebensmittel- und Getränkemarkt längerfristig behaupten will, muss die
Aufmerksamkeit entweder durch Dumpingpreise oder durch Qualität auf sich,
respektive seine Produkte lenken. Die Anstrengungen der bäuerlichen
Obstverarbeiter und deren Branchenorganisationen laufen seit Jahren ganz im
Zeichen der Qualitätssteigerung. Die regionalen Degustationen und der
schweizerische Qualitätswettbewerb sind wichtige Mosaiksteine der Qualitätsförderung,
denn Wettbewerb
bedeutet vergleichen mit anderen und wenn möglich besser sein als die
Konkurrenz. Wer am diesjährigen Wettbewerb mit einer Goldmedaille ausgezeichnet
wurde, muss sich im kommenden Herbst schon wieder bestätigen, denn Süssmost
ist und bleibt ein Naturprodukt. Es lässt sich nicht, wie z.B. ein Süssgetränk
nach der immer gleichen Rezeptur, in beliebigen Mengen herstellen. Wenn möglichst
viele bäuerliche Obstverarbeiter danach trachten, die Qualität auf einem hohen
Niveau zu halten und wo möglich noch zu verbessern, wird Süssmost weiterhin
ein Erfolgsprodukt bleiben.
Bäuerliche
Obstverarbeiter sind ein wichtiger Garant für die Erhaltung
des Feldobstbaues
Hochstamm-Obstgärten sind ein Kulturgut, das von Bauernfamilien geschaffen und
gepflegt wird. Sie prägen massgebend unser Landschaftsbild. Dieser Feldobstbau
mit der multifunktionalen Bedeutung ist seit Jahren stark rückläufig. Die Gründe
für den Rückgang sind in erster Linie ökonomische. Viele Hochstamm-Obstgärten
sind heute wirtschaftlich nicht mehr interessant. Zur Erhaltung des
Feldobstbaues muss der Betriebsleiter für das anfallende Mostobst sinnvolle
Verwertungsmöglichkeiten sehen, die auch wirtschaftlich etwas bringen. Nur ein
engagierter Betriebsleiter, der solche Bäume aus Überzeugung bewirtschaftet,
bringt längerfristig Gewähr für deren Erhaltung.
Bezogen auf den Gesamtkonsum repräsentiert
die bäuerliche Obstverarbeitung einen Marktanteil von 8 bis 12%, mit steigender
Tendenz. Im Herbst 2003 wurden gegen 13'000 Tonnen Mostobst verarbeitet, was
etwa 10 Millionen Liter Most entspricht. Über die Hälfte stammt aus dem
Feldobstbau. Damit leistet dieser Absatzkanal einen äusserst wertvollen Beitrag
zur Erhaltung des Feldobstbaues.
Geschäftsstelle
SVOT